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Wenn sich die Konjunktion „Das kann ja heiter werden“ in eine Tatsache wandelt, gilt diese Annnahme als erwiesen. In seinem Kabarett erzählt Münchens Alt-Oberbürgermeister Christian Ude im großen Saal vom Friedberger Wittelsbacher Schloss von Erlebnissen aus der Zeit seiner Regentschaft über die Bayerische Landeshauptstadt. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der große Saal und das Publikum begrüßten Christian Ude und seine Gattin Edith von Weser-Ude mit herzlichem Applaus. Der Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Simone Strohmayr war Ude gerne gefolgt – hatte er „die prächtige Lokation“ noch von seinem Auftritt zum SPD-Neujahrsempfang in guter Erinnerung. MdL Dr. Simone Strohmayr richtete ihre einleitenden Grußworte an Frau Stellvertr. Landrätin Aichach-Friedbergs, Silvia Rinderhagen, an Großaitingens Ersten Bürgermeister Erwin Goßner, an Friedbergs Altbürgermeister Dr. Peter Bergmair, an Merings Alt-Bürgermeister Hans Dieter Kandler und an die AWO-Vertreterinnen Christine und Sandra Gerold. „Manchmal ist Politik so anstrengend, dass man kaum noch lächeln kann“, so Simone Strohmayr, „das wollen wir heute ändern“, freute sie sich mit dem Publikum auf Christian Ude.
Die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Ulrike Sasse-Feile erinnerte in ihrer Moderation zur Veranstaltung an das Interview, welches mit Christian Ude zu dessen 75. Geburtstag geführt wurde. Die dort gestellten Fragen hatten jeweils Anfangsbuchstaben des Alphabets als Basis für die Antworten: „X – entsteht bei der Stimmabgabe auf dem Wahlzettel. Ich war schon immer sehr zufrieden, wie die Münchener das gemacht haben“
Geschichten, die das Leben schreibt Schülersprecher, Zeitungsredakteur, Rechtsanwalt. Christian Udes Werdegang bis hin zur bisher einzigartigen, viermaligen Wahl zum Oberbürgermeister Münchens liest sich wie ein stetes, positives Aufsteigen auf der Lebensleiter. Sechs Jahre wählte der Deutsche Städtetag Christian Ude zu seinem Präsidenten als „überragenden Kommunalpolitiker, der mit klarer Analyse und brillanter Überzeugungskraft zentralen Anliegen der Städte politisches Gewicht verliehen hat“, wie sein Nachfolger, Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly dies beschrieb.
Launig, tiefsinnig-heiter und in jedem Fall geprägt von einer glänzenden Rhetorik erzählte Ude in seiner Aufführung treffende Geschichten aus dem Leben eines Oberbürgermeisters. Viel Beifall gab es häufig für die ausgezeichnet pointierten Erzählungen. Seine Anekdoten aus dem politisch Leben sind jederzeit vorstellbar, als wäre man selbst in der Szene eingebunden. Unter seinen Erzählungen vergass Christian Ude auch nicht, manche Peinlichkeit seiner öffentlichen Auftritte zu schildern. Dass er – mit der englischen Sprache ein klein wenig auf Kriegsfuss stehend, bei einem internationalen Kongress in München gebeten wurde, eine Rede in englischer Sprache zu halten, habe er letztlich akzeptiert. Ude erzählt, dass er beim Kongress in der ersten Reihe neben einer ihm unbekannten Frau Platz nahm und diese mit „What is your profession?“ – Was machen Sie beruflich? ansprach. Das darauf große Lachen der Dame breite sich schnell im Umfeld der Anwesenden aus. Dass die Dame Yoko Ono war und sie meine Frage nach ihrem Beruf mit „ich weiß das selber nicht genau“, beantwortete, war eine der viel beklatschten Anekdoten in Christian Udes Kabarett „Das kann ja heiter werden“.