08.10.2019
Informationen zum Fraktionswechsel von Roland Fuchs
Den in der örtlichen Presse missverständlich dargestellten Fraktionswechsel von Roland Fuchs kommentieren wir mit Leserbriefen und einer Klarstellung.
Leserbrief von Christian Gerold
Die Friedberger Allgemeine, allen voran der Redaktionsleiter Herr Goßner wird nicht müde zu erwähnen das der Zustand der Friedberger SPD einem Scherbenhaufen gleichkäme.
Aber was ist passiert? Das Team der Friedberger SPD ist seit geraumer Zeit damit beschäftigt für Friedberg ein motiviertes Team aus erfahrenen, jungen wie älteren Mitgliedern sowie Externen für die Kommunalwahl 2020 zu formen.
Dabei stehen Friedberg und Inhalte im Vordergrund! So jedenfalls erlebe ich es bei jedem meiner Besuche im Ortsverein Friedberg!
Wenn unser Nochmitglied aus reinem Eigeninteresse beschließt seine 45-jährige Mitgliedschaft in der SPD einem „Rachefeldzug“ gegen den Ortsverein zu opfern, nehme ich das mit Interesse zur Kenntnis. Einen Scherbenhaufen kann ich nicht erkennen!
Mich als Sozialdemokraten stört das demonstrative Kaputtreden unserer engagierten Ehrenamtlichen seitens des Herrn Goßner. Ist dies wirklich notwendig?
Besuchen Sie die SPD in Friedberg und im Landkreis und machen sie sich selbst ein Bild vom angeblichen „Scherbenhaufen“.
Leserbrief von Dominik Lichtenstern
Verfolgt man die Berichterstattung rund um den Fraktionswechsel von Roland Fuchs, so könnte man den Eindruck gewinnen, der 75-jährige wäre die alleintragende Säule der SPD Friedberg gewesen, mit deren Wegfall man den Laden ohnehin zuschließen kann.
Unabhängig von der Frage, welche Rolle Herr Fuchs für die SPD gespielt hat und davon, welche Gründe letztlich für den Wechsel ausschlaggebend waren, sind Parteien Vereinigungen vieler Bürger und keine One-Man-Show. Niemand ist unersetzbar, schon gar nicht in der Politik.
Ein Blick in die Friedberger Parteienlandschaft zeigt, dass bei allen Gruppierungen junge und „mittelalte“ Nachwuchsführungskräfte und damit die potentiellen Stadträte, Bürgermeister und Abgeordneten von Morgen vorhanden sind. Auf den zweiten Blick fällt dann auf, dass „der Nachwuchs“ im Vergleich zu seinen älteren Kollegen deutlich in der Unterzahl ist.
Interesse am Geschehen vor Ort und erst recht parteipolitisches Engagement sind zarte Gewächse, die es zu pflegen gilt. Ist es da nicht fatal, mittels der Berichterstattung um die Einzelentscheidung eines Mannes, der ganz objektiv gesehen seine Rolle in der Stadtpolitik die längste Zeit gespielt hat, die ohnehin vielverbreitete Meinung zu bestätigen, Ämter und Ego seien wichtiger als das Gemeinwohl? Spornt man so zu politischem Engagement an? Oder leistet man vielmehr seinen Beitrag zur Politikerverdrossenheit, wo man doch auch positiv über den Politnachwuchs und ehrenamtliches Engagement berichten und so einen wertvollen Auftrag für die Zukunft der Gesellschaft erfüllen könnte?
Klarstellung der Ortsvereinsvorsitzenden Ulrike Sasse-Feile und ihrer Stellvertreter Tamara Greber und Dominik Lichtenstern
Liebe SPD-Mitglieder, liebe Facebook-Freunde,
der Verlust eines Partei- und Fraktionsmitglieds ist für keine politische Gruppierung angenehm. Allerdings erscheint uns die Presseberichterstattung als derart einseitig, dass wir eine Klarstellung für nötig erachten.
Den von Thomas Gossner übernommenen Vorwurf einer mangelhaften Kommunikation an unsere Adresse, speziell an unsere Vorsitzende Ulrike Sasse-Feile halten wir für lächerlich. Ganz im Gegenteil: Schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt wurden Gespräche mit allen Fraktionsmitgliedern geführt, mit Roland Fuchs bereits vor einem Jahr. Den darin angekündigten Rückzug nahm Roland Fuchs bei der Museumseröffnung im Mai diesen Jahres gegenüber der Vorsitzenden Ulrike Sasse-Feile wieder zurück und äußerte die Erwartung eines hervorgehobenen Listenplatzes, versehen mit der Andeutung, notfalls auch bei einer anderen Gruppierung anzutreten. Diese kurze Mitteilung an der Theke der Fürstengalerie war die einzige Kontaktaufnahme seitens Roland Fuchs. Ein angefragtes Gespräch im August, gemeinsam mit Bürgermeister Eichmann, das Thema zu besprechen, wurde mit der Begründung zurückgewiesen, er wolle nicht mit der Vorsitzenden sprechen. Wie unter solchen Rahmenbedingungen eine zukünftige Zusammenarbeit hätte aussehen sollen, bleibt uns bis heute unklar. In einem Gespräch am 19. September zwischen Roland Eichmann und Roland Fuchs machte unser Bürgermeister dann die Position des Vorstands deutlich, angesichts aller gegebenen Umstände Roland Fuchs nicht als erneuten Stadtratskandidaten vorzuschlagen.
Die wiederholten Behauptungen von Thomas Gossner, seitens des Ortsvereinsvorstandes hätte es an Kommunikationsbereitschaft gefehlt, sind unter Würdigung dieser genannten Tatsachen absurd. Apropos Kommunikation: Bis auf das ausnahmsweise vorherige Anfragen bei Bürgermeister Eichmann hat Thomas Gossner zunächst nicht einmal die Meinung der Friedberger SPD abgefragt. Anschließend wurde dann die im Nachgang eingeholte Meinung unserer Vorsitzenden nicht vollständig bzw. aussagekräftig in der Zeitung erwähnt.
Wir finden es anmaßend und dem Journalisten Thomas Gossner nicht zustehend, ein Team, das er nicht kennt, als „unerfahren“, „stromlinienförmig“ und „geschmeidige Gruppe“ zu diskreditieren. Es ist ein Team mit den unterschiedlichsten beruflichen Erfahrungen und Talenten – uns eint unser Herzblut, uns für Friedberg und seine Zukunft einsetzen zu wollen. Wir möchten für Friedberg etwas bewegen und werden uns sicherlich nicht meinungs- und haltungslos den Entscheidungen des Bürgermeisters hingeben. Auch wenn wir uns schon fragen, weshalb ausgerechnet die eigene Fraktion die größte Opposition des Bürgermeisters sein sollte?! Politik ist keine One-Man-Show. Wir stehen jedenfalls für einen anderen Stil in der Politik: Keine Hinterzimmermauscheleien, keine taktischen Spielchen, keine Egotrips und bloße Befriedigung persönlicher Machtansprüche. Dass wir Haltung haben, zeigt unsere konsequente Positionierung im Fall Fuchs.
Wir machen uns um die Zukunft der SPD Friedberg keinerlei Sorgen. Wir sind auf einem guten Weg und wir sind uns sicher, dass neben unseren Mitgliedern auch die Friedberger Bürgerinnen und Bürger die Idee eines Generationenwechsels für den Friedberger Stadtrat unterstützen.